Menschliches Denken ist
unfähig, sich auf das zu konzentrieren, was für die erlöste Seele das einzig
notwendige Gut ist, und vermag darum die Wege des inneren Lebens nicht zu
sehen. Nur dem Glauben enthüllen sie sich, wenn wir aufrichtig unsere völlige
Ohnmacht bekennen.
Eine Demut, die im Glauben
gründet, bringt alle Quellen der Gnade zum Fließen. Eine göttliche Klarheit
bricht in unser ganzes Leben ein, wenn ihr die Sünde nicht mehr den Zugang zu
unserer Seele versperrt.
Das Maß Gottes ist nicht
das unsere,
und Seine unendlich großherzige Freigebigkeit
ist für uns ein unfaßbares Geheimnis.
und Seine unendlich großherzige Freigebigkeit
ist für uns ein unfaßbares Geheimnis.
„Ich begnadige, wen Ich
begnadigen will, und Ich erbarme Mich dessen, dem Ich Mein Erbarmen schenken
will“ (Röm 9,15).
„Ich ließ Mich von denen finden, die Mich nicht
gesucht, Ich ward denen offenbar, die nicht nach Mir gefragt“ (Is 65, 1; Röm 10, 20).
(vgl. Sendung der Stille,
Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957)
Aber warum, warum nur sind wir von Gott so geschaffen, dass wir so wenig von Ihm verstehen, so wenig richtig machen (können) und eben deshalb immer so demütig bekennnen müssen, dass wir so schwach sind? Weil Gott so vollkommen von Ihm abhängige Wesen gebraucht hat? Damit seine Größe und Überlegenheit noch mehr offenbar wird? Warum hat Er uns denn nicht so geschaffen, dass er mehr Freude an uns hätte (und wir an Ihm)...? Wissen Sie das?
AntwortenLöschenWer bin ich, liebe Anna, dass ich es wissen könnte? Wir leben auf Erden im Glauben, nicht im Schauen. Nur Wenigen ist es gegeben, geschenkt von Gott, ein wenig zu Eerkennen und zu Schauen. Meist sind es nicht diejenigen, die Reden halten über dasGebet oder über Gott schreiben. Eher sind es die Kleinen, die "Armen im Geiste", die Demütigen. Wir dürfen nicht vergessen, das Erdendasein, also unser Leben, ist noch nicht der Himmel. Wir sollen uns vor den Heilsversprechen jener hüten, die da sagen, wir könnten bereits HIER den Himmel haben. Der Himmel kommt dereinst. Davor kommt das Gericht. Der Herr scheidet aus. Zwar vertrauen wir auf Gottes Barmherzigkeit, dies befreit uns jedoch nicht von unserer Aufgabe, die wir auf dieser Erde, also unserem Leben, erfüllen sollen. Es ist die Nachfolge Christi. Jeder einzelne, den Gott gerufen hat, muss diesen Weg gehen; zwar jeweils so, wie der Herr führt. Sich entscheiden heißt dabei, den Weg zu wählen, "den du gehen sollst". Aber seien wir gewiss, es wird ein Kreuzweg sein; früher oder später. Wie könnte unser Weg anders heißen, als jener unseres Herrn?
LöschenHaben Sie Mut, liebe Anna, gehen Sie Ihren Weg mit dem Herrn, gehen Sie mit Freude den Kreuzweg mit Jesus dem Christus. ER segne Sie!