Am Morgen beginnt man mit
Feuereifer, doch im Lauf des Tages läßt man immer mehr nach, und am Mittag sind
die Vorsätze vom Morgen vergessen.
Die Ursache dafür liegt
oft im Körperlichen, dessen Last ein Hemmnis für den Geist ist. Das läßt sich
jedoch überwinden. Man gewöhne sich daran, tagsüber immer wieder die Verbindung
mit Gott zu erneuern, sich Seiner Gegenwart zu erinnern:
„Jesus, mein Gott, ich glaube an Dich, ich hoffe auf Dich, ich liebe
Dich. Und was ich gegenwärtig tue, tue ich aus Liebe zu Dir.“
Nichts soll verloren sein; jede Gelegenheit
kann benutzt werden, um das göttliche Leben in uns zu stärken. Gott verlangt
von uns nur das, was wir Ihm kraft Seiner Gnade zu geben vermögen. Er will ein
demütiges Herz und ein inständiges Gebet, das aufrichtig Seine Hilfe erfleht.
Er kommt unseren Bedürfnissen mit hinreichenden, ja sogar mit überreichen
Gnaden zuvor, so daß uns kein Hindernis erschrecken darf. Niemand vermag ja
etwas gegen Seine Güte auszurichten.
„Gott ist treu. Er läßt euch nicht über eure Kräfte
versuchen, sondern schafft mit der Versuchung auch den guten Ausgang, daß ihr
sie bestehen könnt“ (1 Kor 10, 13).
(vgl. Sendung der Stille,
Kartäuserschriften für Christen von heute, 1957)
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