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Denn vergeblich sucht man das Flussbett des Lasters auszutrocknen, wenn man
nicht die Quelle verstopft. Dafür ein Beispiel: Eine Nachlässigkeit des Willens
bewirkt Leichtfertigkeit. Von dieser
kommen Unbeständigkeit des Geistes, ein wankelmütiger Charakter, eitle Freude,
die oft zur Ausschweifung des Fleisches verleitet, eine grundlose Traurigkeit, die
manchmal eine Erkrankung des Körpers zur Folge haben kann, und viele andere
Übel, die vom Laster des Leichtsinns kommen, und zu Nachlässigkeit und
Übertretung der Regel führen. So bläht auch ein gewohnheitsmäßig stolzer Wille den
Geist auf während das Herz oft in großem Elend bleibt. Davon kommen eitler
Ruhm, Vertrauen auf sich, Missachtung Gottes, Prahlerei, Ungehorsam,
Verachtung, Anmaßung und andere Seuchen der Seele, die aus der Geschwulst und
aus der Gewohnheit des Stolzes hervor zufließen pflegen.
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