„Hier erwirbt man
jenes Auge, durch dessen heiteren Anblick der Bräutigam zur Liebe verwundet
wird,
wodurch Gott in
lauterer und reiner Liebe geschaut wird.“ (Bruno)
Die
Reinheit, welche die Augen des Herzens reinigt, ist ja die Vorbereitung auf die
Schau und Liebesvereinigung mit Gott ist. Dieser Gedanke stammt aus dem
Hohenlied (4,9).
Die Väter deuteten die Wunde des Bräutigams
auf vielerlei Weisen: als Leiden für Christus, im Hinblick auf die für ihn
erlittenen Verfolgungen, als Betätigung eines Aktes des Glaubens oder des
Gehorsams.
Der
biblische Ausspruch wird jedoch ganz besonders auf eine Gipfelphase der Liebe
zwischen Gott und der Seele angewandt.
Bruno
sagt, die Wunde stamme „aus der Liebe“ und verwundet „den Bräutigam“. Es
handelt sich also um die bräutliche Liebe.
Franz von Sales bringt folgende schöne
Erklärung:
„Sobald
das Herz von Liebesleidenschaft entflammt ist, maßt es sich Rechte über den
Geliebten an. Der Bräutigam gesteht ja, es habe ihm das Herz geraubt.“
(vgl. G. Posada, Der heilige
Bruno)
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