Jedoch
wird dein Gehorsam auch unter dem Zeichen von Gethsemani stehen. Es ist
unwahrscheinlich, dass er dir immer leichtfallen und dich nie Tränen kosten
wird. Sage dein Ja ohne schroffe Ablehnung oder Steifheit „Ja, Vater…“ ( Mt
11,26). Das ist die Zustimmung des Sohnes, die einzige, die sich Gott gegenüber
geziemt Der Gehorsam ist mehr ein liebevolles Angebot als das Begleichen einer
Schuld, auch wenn das mit beinhaltet ist Bete! Die Erfahrung von Jahrhunderten
hat dich nicht weiser gemacht. Auch die Unterwerfung unter Gottes Willen
entspricht nicht deiner Natur.
Der
Getaufte hat einen Drang zur Eigenständigkeit wie alle anderen, und manche
echte Berufung in die Einsamkeit scheiterte an diesem Sich-Schenken, das
unvermeidlich ist. […]
Bist
du „aufrichtig"? Bist du „wahrhaftig"?
Die
Wüste wird es dir ebenso offenbaren, […]. Wenn du dorthin gehst, weil du der
Gebundenheit entfliehen und ohne Kontrolle zu Gott gelangen willst, was du
selbst gewählt hast, wirst du nicht lange ausharren; nicht so sehr, weil man
dich in eine Gruppe einzugliedern versucht, sondern durch das Verlöschen des
wahren Lichtes.
Vom
Eremiten sagt man wie von Saulus: „Dir wird gesagt werden, was du hm
sollst" (Apg 9,6). Charles de Foucauld gehorchte mitten in der Sahara bis
in die kleinsten Dinge dem Abbe Huvelin und dem Apostolischen Präfekten, obwohl
er keinem Orden angehörte. –
In
diesem Sinn musst du wieder zum Kind werden.
Dann
wird Gott für dich eine Mutter sein. Wie ein Säugling, trotz der schweren
Stunden, „wird man (dich) auf den Armen tragen und auf den Knien
schaukeln" (Jes 66,12).
(Ausschnitte
aus: Ein Einsiedlermönch, Wo die Wüste erblüht, Verl. Neue Stadt 1984)
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