„Hier übt man eine
geschäftige Muße und ruht in einer gelassenen Tätigkeit“. (Bruno)
Das
Wortspiel identifiziert lebendige Tätigkeit und Ruhe. Es handelt sich um die Hesychia (Ruhe, Friede, Gelassenheit), das
Thema einer großen monastischen Tradition, das im 14. und 15. Jahrhundert in
der orientalischen christlichen Spiritualität eine Vorherrschaft zu erreichen
begann.
Um
sich vollständig der Kontemplation hingeben zu können, müssen zuvor alle
ungeordneten Neigungen befriedet werden.
Das
ist eines der mittelbaren Ideale des Mönches.
Dieses
Zur-Ruhe-Kommen kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen.
Die
unterste besteht in der Passivität der Seelenkräfte, die dadurch auf die
eingegossenen Formen der Kontemplation vorbereitet werden. In diesem Sinne
sprechen die mittelalterlichen Geisteslehrer von der fruchtbaren Muße (otium
fecundum) oder Kontemplation, zum Unterschied von der unproduktiven Muße oder
Trägheit.
Bruno
meint hier nicht den Verzicht auf weltliche Geschäfte, der den ersten Schritt
im geistlichen Leben bildet, sondern die Erziehung der Seelenkräfte und
besonders zu ihrer Passivität in den höheren Stufen der Beschauung.
(vgl. G. Posada, Der heilige
Bruno)
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