(3) Kartäuserberufungen aus den Niederlanden
Der Beginn des 19. Jahrhunderts war für den Orden eine schwierige
Periode. Besonders in Frankreich wurde er durch eine antikirchliche
Gesetzgebung bis auf das äußerste verfolgt. Selbst das Mutterhaus des Ordens,
die „Grande Chartreuse“, wurde 1903 aufgehoben und die Mönche vertrieben. Doch
Berufungen zu diesem Mönchsleben gab es weiterhin; auch aus den Niederlanden,
besonders ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Jahre 1925 wurde mit
wichtigen Persönlichkeiten aus Kirche und Staat eine Vereinbarung getroffen, wonach
wieder eine Kartause auf niederländischem Boden entstehen sollte. Dazu wurden im
November 1946 zur Vorbereitung einer zukünftigen Gründung sogar innerhalb des
Ordens die niederländischen und flämischen Mönche in einem Kloster des Ordens (Kartause
von Pisa bzw. Kartause von Calci) zusammengeführt. Allerdings wurde dieses
Projekt 1961 wieder aufgegeben; nicht zuletzt auch wegen fehlender Novizen (es
gab nur vier Mönche zu der Zeit und keine Brüder) und leider auch wegen interner
Querelen.
Noch heute gibt es innerhalb des Ordens niederländische Mönche. So ist der
Generalprior Niederländer, ebenso der derzeitige Prior der Kartause Marienau.
Kartause von Calci/Pisa |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen