177.
Es sind das die Gebete, die der Apostel in einer anderen Reihenfolge anführt:
inständiges Flehen, Gebete, Bitten und Danksagungen (1 Tim 2,1). Denn wir
setzen die Bitte an die erste Stelle. Sie bezieht sich auf die Erlangung irgendwelcher
zeitlicher und notwendiger Dinge dieses Lebens. Dabei prüft Gott den guten
Willen des Bittenden und wirkt dennoch das, was er selbst für besserhält. Er
gibt aber auch dem, der in rechter Weise bittet, dass er gerne seinem Willen
folgt. Von dieser Bitte spricht auch der Psalmist: "Denn mein Gebet erflehte
bis jetzt, was ihnen gefällt" (Ps 140,5). Das heißt: Was auch den
gottlosen Menschen gefällt. Diese Bitte ist nämlich allen gemeinsam, am meisten
aber ist es die Bitte der Kinder dieser Welt. Sie wünschen sich die Ruhe des
Friedens, die Gesundheit des Körpers, günstige Witterung und anderes, was das
Bedürfnis und die Notwendigkeit dieses Lebens betrifft, und sogar das Vergnügen
derer, die das Leben missbrauchen. Die nun vertrauensvoll darum bitten, mögen
sie das auch nur aus Notwendigkeit erbitten, unterwerfen doch gerade darin
ihren Willen dem Willen Gottes.
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