172.
Man soll ihn auch die Taten oder Leiden der Heiligen lesen lassen. Er soll sich
aber dabei nicht zu viel Mühe auf der geschichtlichen Ebene geben. Immer soll
ihm etwas begegnen, was den Geist eines Anfängers zur Liebe Gottes und zur
Verachtung seiner selbst anregt. Andere Geschichten unterhalten zwar den Leser,
aber erbauen ihn nicht. Sie vergiften vielmehr den Geist und bewirken, dass zur
Zeit des Gebetes oder der geistlichen Meditation alle möglichen unnützen oder
schädlichen Gedanken aus dem Gedächtnis hervorsprudeln. Denn gewöhnlich folgt
der Art der Lesung eine ähnliche Meditation. Auch ermüdet die Lesung
schwieriger Schriften, sie erquickt nicht einen schwächeren Geist, sie stört die
Aufmerksamkeit und macht das Gefühl oder den Geist stumpf.
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