Samstag, 4. August 2012

Goldener Brief 174


174. Es ist, wie schon gesagt, besser und sicherer, einem solchen Menschen, der betet oder meditiert, das Bild der Menschheit des Herrn vor Augen zu stellen, seine Geburt, sein Leiden und seine Auferstehung. So hat der schwache Geist, der sich nur die körperliche Welt vorstellen kann, einen Gegenstand, dem er sich zuwenden kann, bei dem er auf seine Weise mit dem Blick der Liebe verweilen kann. In diesen Geheimnissen erscheint der Herr in seiner Eigenschaft als Mittler. Wenn der Mensch in ihm sein eigenes Bild aufsucht, sündigt er nicht, wie man bei Ijob lesen kann (Ijob 5,24). Denn wenn er seinen aufmerksamen Blick auf ihn richtet, wenn er sich Gott in menschlicher Gestalt vorstellt, weicht er keineswegs von der Wahrheit ab. Da er durch den Glauben Gott nicht vom Menschen trennt, kann er lernen, Gott einmal im Menschen zu begreifen.

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