174.
Es ist, wie schon gesagt, besser und sicherer, einem solchen Menschen, der
betet oder meditiert, das Bild der Menschheit des Herrn vor Augen zu stellen,
seine Geburt, sein Leiden und seine Auferstehung. So hat der schwache Geist, der
sich nur die körperliche Welt vorstellen kann, einen Gegenstand, dem er sich
zuwenden kann, bei dem er auf seine Weise mit dem Blick der Liebe verweilen
kann. In diesen Geheimnissen erscheint der Herr in seiner Eigenschaft als
Mittler. Wenn der Mensch in ihm sein eigenes Bild aufsucht, sündigt er nicht,
wie man bei Ijob lesen kann (Ijob 5,24). Denn wenn er seinen aufmerksamen Blick
auf ihn richtet, wenn er sich Gott in menschlicher Gestalt vorstellt, weicht er
keineswegs von der Wahrheit ab. Da er durch den Glauben Gott nicht vom Menschen
trennt, kann er lernen, Gott einmal im Menschen zu begreifen.
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