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Denn der Geist des Menschen ist geschaffen mit Scharfsinn im Streben nach dem
Guten und mit einer Natur, bereit zur Tat. Er steht an der Spitze der von der
schöpferischen Weisheit geschaffenen Dinge. Er überragt die materielle
Schöpfung, ist leuchtender als jedes körperliche Licht und würdiger, weil er
ein Abbild des Schöpfers ist und fähig, die Vernunft aufzunehmen. Dennoch wurde
er, verstrickt in die Sünde des fleischlichen Ursprungs, Sklave der Sünde und
gefangen genommen unter dem Gesetz der Sünde, das in den Gliedern ist (Röm
7,23). Dennoch verlor er nicht gänzlich die Entscheidungsfähigkeit, das heißt
das Urteil des Verstandes, das abschätzt und unterscheidet, wenngleich er seine
Freiheit im Wollen und Tun verloren hat.
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